Gesundheitsminister Jens Spahn, der seine Mission bis zur Bildung einer neuen Regierung in Deutschland auf unbestimmte Zeit fortsetzte, erklärte, dass die Coronavirus-Epidemie im Land weiterhin auf einem kritischen Niveau sei, und sagte, dass Vorsicht walten und die Maßnahmen verschärft werden sollten.
Spahn, der am Mittwoch in der Hauptstadt Berlin Erklärungen abgab, sagte: „Die Epidemie ist nicht beendet.“
Spahn wies darauf hin, dass sie in Deutschland mit einer neuen Coronavirus-Welle konfrontiert seien: „Wir erleben eine sehr schwere Pandemie der Ungeimpften.“ Spahn fügte hinzu, man habe in der Pandemie die „vierte Welle mit aller Macht“ erlebt.
Der CDU-Politiker wies darauf hin, dass die Zahl der Patienten auf der Intensivstation in einigen Regionen gestiegen sei und die Verlegung von Patienten in andere Krankenhäuser geplant sei.
Man versuche, eine erneute Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern, fügte Spahn hinzu.
Spahns vorgeschlagene Maßnahmen
Der Minister erwähnte, dass Tests an den Eingängen von Altenpflegeheimen obligatorisch sein sollten und dass nur geimpfte oder geheilte Personen Bereiche mit hoher Infektionsrate betreten dürfen sollten. Spahn bekräftigte auch seine Aufforderung zur Wiederholungsimpfung, um die Wirkung des oder der bisher hergestellten Impfstoffe zu erneuern und zu verstärken. Der Gesundheitsminister stellte fest, dass die dritte Impfdosis nicht schnell genug vorankam, und forderte die staatlichen Verwaltungen auf, alle Bürger über 60 Jahre per Brief zur Impfung einzuladen.
Die Ministerin kritisierte die in Arztpraxen durchgeführten Impfvorgänge: „Viele Menschen, die sich impfen lassen wollen, finden keinen Arzt, der sie impfen lässt. Ich möchte mit Ärzten über dieses Thema sprechen.“
Spahn lud erneut zur Abhaltung des Corona-Gipfels unter Beteiligung von Bund und Ländern ein.
7 Milliarden Euro Zuschlag für die Krankenversicherung
Auf der anderen Seite haben sich die Christlich Demokratische Union (CDU), die Christlich Soziale Union (CSU) und die Sozialdemokratische Partei (SPD), die sich darauf vorbereiten, ihre Aufgaben an die neu gebildete Regierungskoalition in Deutschland zu übergeben, bereit erklärt, eine zusätzliche 7 Milliarden Euro für die gesetzlichen Krankenkassen im neuen Jahr.
Das Dekret, das nach Beratungen im Ministerrat angenommen wurde, sieht vor, das große Defizit bei den Tresoren zu schließen und die Erhöhung der von den Arbeitnehmern abgezogenen Versicherungsprämien zu verhindern.
Laut dem dem Ministerrat vorgelegten Erlass von Spahn, der den Auftrag des Gesundheitsministeriums bis zur Bildung der neuen Regierung intermittierend wahrnahm, und hier verabschiedet, wird die Krankenkassen-Finanzgrundlage 2022 um sieben Milliarden Euro aufgestockt. und die Gesamtsumme wird auf 28,5 Milliarden Euro erhöht.
Allerdings muss der Beschluss des Ministerrates vom Bundestag gebilligt werden.
In der Stellungnahme der Krankenkassen äußerte sich die Genugtuung über die Entscheidung der Regierung und sie forderten dauerhafte Grundsatzentscheidungen zur Finanzstabilität unter Berücksichtigung der neuen Regierung.
Die aktuelle Koalition hat beschlossen, dass 2022 zusätzlich zu 14,5 Milliarden Euro Grundversorgung weitere 7 Milliarden Euro für die gesetzliche Krankenkasse ausgegeben werden. Außerdem wurde eine Erhöhung des Zuschlags zugesagt, damit die Beiträge im Bedarfsfall die derzeitige Höhe von 1,3 Prozent nicht übersteigen. In ihren Berechnungen prognostizierten Experten in diesem Zusammenhang einen Bedarf von 7 Milliarden Euro für 2022.
Doris Pfeiffer, Vorsitzende des Verbandes Gesundheitstresore, Deutsche Presse-Agentur dpa„Wichtig ist jetzt, dass der Bundestag dem Erlass bis Mitte November zustimmt. Damit haben die Gewölbe eine verbindliche Grundlage für die Haushaltsplanung 2022“, sagte er.
Pfeiffer erklärte, dass dauerhafte Entscheidungen getroffen werden sollten, um die Barfinanzierung mittelfristig zu stabilisieren, und erwartet, dass die neue Regierung diesbezüglich konkrete Schritte unternimmt.
dpa/TY,SSB
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