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Deutsche Unternehmen verlagern Investitionen ins Ausland

Rasant steigende Kosten in Deutschland führten dazu, dass Industrieunternehmen verstärkt im Ausland investierten. Die Untersuchung, die auf Umfragen des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) bei rund 1.900 Unternehmen basiert, ergab, dass Deutschland an Attraktivität für Investitionen verloren hat.

In der Stellungnahme des DIHK zu den Forschungsergebnissen heißt es: „Dies ist ein alarmierendes Signal und zeigt, dass der Produktionsstandort Deutschland wieder attraktiv gemacht werden muss.“

Der Umfrage zufolge ist der Hauptgrund für 35 Prozent der Unternehmen, die Investitionen im Ausland planen, Kosteneinsparungen. DIHK-Beamter Ilja Nothnagel gab an, seit 2008 sei es nicht mehr zu einer so hohen Quote gekommen und wies darauf hin, dass diese Quote in Betrieben mit weniger als 200 Beschäftigten sogar noch höher sei. „Leider ist dies eine Reaktion auf die sich verschlechternden Rahmenbedingungen der Wirtschaftspolitik im Land“, sagte Nothnagel und wies darauf hin, dass die Bundesregierung Maßnahmen ergreifen müsse, um die strukturellen Probleme im Land zu beseitigen.

Die Quote derjenigen, die Investitionen im Ausland planen, liegt bei 42 Prozent

Der Umfrage zufolge ist jedoch kein nennenswerter Anstieg des Investitionsvolumens deutscher Unternehmen im Ausland zu verzeichnen. Zwar stieg die Quote der Unternehmen, die Investitionen im Ausland planen, leicht an und lag bei 42 Prozent. Es wurde jedoch festgestellt, dass dies ein langfristig unterdurchschnittlicher Wert sei.

Der Bericht wies darauf hin, dass die Investitionsbudgets auf einem bescheidenen Niveau seien und auch bei der Ausweitung bestehender Investitionen im Ausland Vorsicht geboten sei. Unter den an der Umfrage teilnehmenden Unternehmen sank die Quote derjenigen, die eine Erhöhung ihrer Auslandsinvestitionsbudgets planen, im Vergleich zum Vorjahr um einen Punkt auf 30 Prozent, während die Quote derjenigen, die eine Budgetkürzung planen, um fünf Prozentpunkte auf 23 Prozent stieg .

Asien und die Türkei erwiesen sich als vorteilhaft

Von der Tendenz deutscher Unternehmen, aus Kostengründen nicht in Deutschland, sondern im Ausland zu investieren, profitierten vor allem der asiatisch-pazifische Raum ohne China und die Türkei. Automobil-, Konsum- und Investitionsgüterhersteller übernahmen die Führung bei den Investitionsplänen des Clusters, zu dem die Türkei, Russland und südosteuropäische Nicht-EU-Länder gehören.

Bei den Investitionen in Nordamerika und China gab es im Vergleich zum Vorjahr keine Veränderung, und obwohl die Eurozone weiterhin die wichtigste Zielregion ist, hat sie begonnen, an Wert zu verlieren.

Als Hauptfaktoren für den Attraktivitätsverlust des Investitionsstandorts Deutschland werden hohe Stromkosten und eine weit verbreitete Bürokratie sowie der langsame Fortschritt bei Genehmigungs- und Planungsprozessen genannt.

rtr/ BK,HT

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D.W.

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