Die Bundesregierung plant, den Druck auf Telegram zu erhöhen, den Kommunikationsdienst, der zuletzt bei der Organisation von Protesten gegen Corona-Maßnahmen in den Vordergrund gerückt ist und bei dem sich Verschwörungstheorien stark verbreitet haben.
Das Bundeskriminalamt (BKA) wird versuchen, Telegram-Inhalte zu löschen und mit Datenanfragen zu überfluten, nachdem Anträge auf Entfernung krimineller und rechtsextremer Inhalte von der Plattform erfolglos geblieben sind.
Die Zeitung „Die Welt“ stellte in ihren Nachrichten auf Grundlage der Informationen des BKA an den Innenausschuss des Bundestags fest, dass das bisher nicht kooperierende Telegram auf diese Weise unter Druck gesetzt werde.
Auf Nachfragen der Zeitung erklärte das BKA, es wolle die Zusammenarbeit mit Telegram gemeinsam mit der Bundespolizei und den Landesvollzugsbehörden verstärken. Zum Inhalt der Sitzung im Parlamentarischen Innenausschuss machte das BKA keine Angaben und verwies darauf, dass die Sitzung nicht öffentlich sei.
Drohung, Zugang vom Innenminister zu sperren
Das in den Vereinigten Arabischen Emiraten ansässige Telegram hat in Berlin aufgrund seiner wachsenden Verbreitung von rechtsextremen Inhalten, die Verschwörungstheorien verbreiten, Unbehagen ausgelöst. Das BKA bemängelt, dass das Unternehmen die Kooperationswünsche der deutschen Polizei nicht berücksichtigt. Bundesinnenministerin Nancy Faeserde drohte, Telegram aus Deutschland zu sperren, weil sie nicht zur Zusammenarbeit bereit sei.
Die Abgeordneten der drei Koalitionsparteien, die die Regierung bildeten, bekräftigten die Initiative des BKA.
Nancy Faeser
Konstantin von Notz, stellvertretender Vorsitzender des Bundestags der Grünen, erklärte, es sei entscheidend, inwieweit Rechtsverstöße bei der Verteidigung des Rechtsstaats verhindert werden könnten.
Manuel Höferlin, innenpolitischer Sprecher der FDP, wies darauf hin, dass viele der umstrittenen Meldungen nicht versteckt, sondern in frei zugänglichen Teilen seien: „Wir sehen, dass Inhalte, die in Telegram eine Straftat darstellen, vor allem in veröffentlicht werden öffentliche Cluster. Telegram ist in diesem Zusammenhang eine Website-Charakter. „Die Augen der Ermittlungsbehörden sollten auf diesen Bereich gerichtet sein“, sagte er.
AFP/UK,ET
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