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Die EU setzt die Visaerleichterung für Russen aus

Die Europäische Union (EU) gab bekannt, dass russische Staatsbürger ab Montag nicht mehr von vereinfachten Visarechten für Reisen in Länder des Schengen-Raums profitieren können.

Der EU-Rat hat den Vorschlag des EU-Ausschusses angenommen, das Visaerleichterungsabkommen zwischen der EU und Russland vollständig auszusetzen.

Nach Angaben von Josep Borrell, Hoher Vertreter der EU für Außenbeziehungen und Sicherheitspolitik, bedeutet dieser Schritt, dass die Zahl der neu zu vergebenden Visa für Russen erheblich zurückgehen wird. Es ist jedoch vorgesehen, dass schutzbedürftige Personen ein Visum erhalten können. Es gibt 22 EU-Länder und vier europäische Länder im Schengen-Raum.

Mit der Aussetzung des Abkommens wurde der Visumantragspreis für Russen von 35 Euro auf 80 Euro erhöht, der Umfang der erforderlichen Dokumente erhöht und die Anzahl der Visa für die mehrfache Einreise durch Verlängerung des Visumverfahrens begrenzt. Um zu verhindern, dass Journalisten, Dissidenten und Vertreter der Zivilgesellschaft benachteiligt werden, hat der EU-Ausschuss zusätzliche Leitlinien angekündigt. Die Entscheidung wird ab Montag, 12. September, umgesetzt. EU-Staaten haben sich Ende August grundsätzlich auf diese Wette geeinigt.

Umfassende Schritte aus den baltischen Staaten und Polen

Die baltischen Staaten und Polen kündigten umfassendere Maßnahmen an. Die Präsidenten von Polen, Estland, Lettland und Litauen haben beschlossen, russischen Staatsbürgern die Einreise zu Sport- und Kulturreisen, einschließlich aller Arten von Touristen- und Geschäftsreisen, nicht zu gestatten, unabhängig davon, welches Land das Schengen-Visum ausgestellt hat. Laut der gestrigen Erklärung der Staats- und Regierungschefs der vier Länder werden russische Dissidenten und ihre Familienangehörigen sowie humanitäre Helfer von diesem Geltungsbereich ausgenommen. Die Umsetzung beginnt am 19. September.

Kurz nach Beginn des Krieges Russlands gegen die Ukraine haben die Länder die Erteilung von Visa und Aufenthaltsgenehmigungen an Russen weitgehend ausgesetzt. Das Visaabkommen zwischen der EU und Russland ist seit 2007 in Kraft. Kurz nach Kriegsbeginn am 24. Februar wurde die Visaerleichterung für Geschäftsleute sowie Regierungsvertreter und Diplomaten ausgesetzt.

dpa/SSB, JD

DW

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