Die heute in Berlin von der TUI Stiftung vorgestellte Studie „Junges Europa 2023“ zeigt, dass die Hoffnungen junger Menschen auf die Zukunft schwinden.
Die Studie wurde im März 2023 durchgeführt, indem 7.000 junge Menschen im Alter zwischen 16 und 26 Jahren in Deutschland, England, Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland und Polen befragt wurden.
pessimistisches Bild
Die Forschungsergebnisse zeichnen ein pessimistisches Bild.
52 Prozent der Teenager glauben, dass es ihnen eines Tages schlechter gehen wird als ihren Eltern. Nur 22 Prozent glauben, dass eine bessere Zukunft auf sie wartet.
Es besteht der Eindruck, dass unter jungen Menschen eine „große Ungerechtigkeit“ herrsche, insbesondere was Einkommen, Wohnraum und Karrierechancen betrifft.
Thorsten Faas, Politikwissenschaftler in der Forschungsgruppe und Fakultätsmitglied an der Freien Universität Berlin, wies auf eine deutliche Zunahme des Pessimismus hin und fügte hinzu, dass er in naher Zukunft keine Änderung daran erwarte.
Faas sagte: „Der Optimismus der jungen Menschen in Europa nimmt ab, der Pessimismus nimmt zu … Allerdings gibt es keinen nennenswerten ‚Ukraine‘- oder ‚Corona-Effekt‘. Die Lebensperspektive junger Europäer wird auf lange Sicht immer unschärfer.“ Begriff.“
Die Wahrnehmung von Ungerechtigkeit ist weit verbreitet
Die europäische Jugend ist sich der bestehenden sozialen Unterschiede bewusst, unabhängig von ihrem wirtschaftlichen Wohlergehen.
68 Prozent der Befragten halten die Einkommensverteilung in ihrem Land für „sehr“ oder „ziemlich“ ungerecht. Die Quote derer, die denken, es gäbe Ungleichheit bei Wohnraum und Immobilien, liegt bei 62 Prozent.
Die Quote derjenigen, die denken, dass die Karriere- und Einkommenschancen erneut „sehr“ und „ziemlich ungerecht“ seien, liegt bei 61 Prozent.
Rückgang der Zufriedenheit mit der Demokratie
Eines der auffälligsten Ergebnisse der TUI-Forschung betrifft den Glauben junger Menschen an die EU. Demnach verbindet die Mehrheit der jungen Menschen ihre Identität eher mit Europa als mit ihrem Land, 59 Prozent sehen sich selbst eher europäisch.
Dennoch ergab die Untersuchung auch, dass die Zufriedenheit junger Menschen mit der Demokratie im eigenen Land angespannt ist.
In Deutschland wächst die Hoffnungslosigkeit
Junge Menschen in Deutschland und Polen blicken hoffnungsvoller in die Zukunft als junge Menschen in anderen Ländern.
Doch selbst in Deutschland und Polen, wo die Stimmung der Jugendlichen im internationalen Vergleich positiv war, ist den Ergebnissen der Untersuchung zufolge im Vergleich zum Vorjahr ein deutlicher Rückgang des Zukunftsglaubens der Jugendlichen zu verzeichnen.
44 Prozent der jungen Menschen in Deutschland gehen davon aus, dass sie ein schlechteres Einkommen und einen schlechteren Lebensstandard haben werden als ihre Eltern. Nur 27 Prozent glauben, dass eine bessere Zukunft auf sie wartet.
Gaben 2017 noch 64 Prozent der jungen Menschen in Deutschland an, dass sie „sehr, sehr hoffnungsvoll“ in die Zukunft blicken, ist dieser Anteil in diesem Jahr auf 56 Prozent gesunken.
AFP/DA, EC
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