Im zweiten Quartal 2023 kam es in Deutschland zu einem deutlichen Rückgang der Immobilienpreise.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind die Immobilienpreise im zweiten Quartal dieses Jahres im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2022 um 9,9 Prozent gesunken. Dies war der stärkste jährliche Rückgang der Immobilienpreise in Deutschland seit dem Jahr 2000.
Die Immobilienpreise sanken im Vergleich zum Vorquartal um 1,5 Prozent. Dies war ein geringerer Rückgang als die Rückgänge in den beiden vorangegangenen Quartalen. In den Vorquartalen gab es einen Rückgang der Immobilienpreise um 2,9 Prozent bzw. 5,1 Prozent.
Die Immobilienpreise in Deutschland, die im zweiten Quartal 2022 ein Rekordniveau erreichten, sinken in den Folgequartalen stets.
Auch die Kaufkraft nahm ab
Obwohl der Preisverfall eine positive Nachricht für diejenigen zu sein scheint, die ein Haus besitzen möchten, hat der deutliche Anstieg der Zinssätze für Wohnungsbaudarlehen die Kreditkosten deutlich erhöht. Auch der Preisanstieg bei anderen Gütern und Dienstleistungen verringerte die allgemeine Kaufkraft der Menschen.
Die Immobilienpreise gingen im zweiten Quartal sowohl in ländlichen als auch in städtischen Gebieten zurück. Es zeigte sich jedoch, dass der Preisrückgang in den Städten stärker ausgeprägt war. Vor allem in Großstädten wie Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf waren im Jahresvergleich deutliche Rückgänge bei den Immobilienpreisen zu verzeichnen. Während die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser in diesen Märkten im Vergleich zum Vorjahr um 12,6 Prozent sanken, gingen die Wohnungspreise um 9,8 Prozent zurück.
Die Nachfrage nach Wohnraum in Deutschland ist weiterhin hoch. Für die hohe Nachfrage spielen der Mangel an leerstehendem Wohnraum und die Zuwanderung eine wichtige Rolle.
Die Zahl der neu gebauten Wohnungen und Einfamilienhäuser ist deutlich zurückgegangen. Die Bauwirtschaft macht dafür hohe Zinsen und steigende Baukosten verantwortlich.
dpa/CÖ,EK
D.W.