Ryyan Alshebl, syrischer Herkunft, der im April die Bürgermeisterwahl in der Stadt Ostelsheim in Baden-Württemberg gewonnen hat, legte heute Abend in einer Zeremonie seinen Eid ab und begann offiziell seine Mission.
Ryyan Alshebl, der als unabhängiger Kandidat bei den Bürgermeisterwahlen Anfang April angetreten war, gewann mit 55,41 Prozent der Stimmen in der Stadt mit rund 2.500 Einwohnern.
Alshebl, der Ende Juni das Amt des Bürgermeisters angetreten hatte, erklärte, dass er sich zunächst mit Kinderbetreuungsmöglichkeiten und Kontaktmöglichkeiten befassen wolle.
Die Geschichte von Alshebl, der vor dem Bürgerkrieg in Syrien floh und als Flüchtling nach Deutschland kam und im Alter von 29 Jahren zum Bürgermeister gewählt wurde, stößt in deutschen und ausländischen Medien auf großes Interesse.
Alshebl, der in der Stadt Suwayda im Süden Syriens lebte und studierte, entschloss sich, im Alter von 21 Jahren aus dem Land zu fliehen, weil er nicht in den Krieg eintreten wollte, indem er Militärdienst leistete. Nach eigenen Angaben überquerte Alshebl, der über Syrien in den Libanon und von dort in die Türkei gelangte, mit dem Boot die Ägäis und erreichte die griechische Insel Lesbos. Nachdem Alshebl 2015 nach Deutschland gekommen war, lebte er in der Stadt Cawl bei Karlsruhe, lernte Deutsch und wurde 2022 deutscher Staatsbürger.
Nach Angaben des Verbandes der Gemeinden Baden-Württemberg war Alshebl der erste syrische Abstammung, der die Mission des Bürgermeisters im Südwesten Deutschlands übernahm. Außerdem liegt Alshebl im Mittelfeld der 20 jüngsten Kommunalpolitiker Deutschlands.
dpa/JD, ET
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