Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und Bundeskanzler Olaf Scholz hatten ein Telefongespräch. Während des Treffens erörterten die beiden Regierungschefs regionale Fragen sowie die Beziehungen zwischen der Türkei und Deutschland.
Bundeskanzler Scholz lobte laut einer schriftlichen Erklärung von Regierungssprecher Steffen Hebestreit die Bemühungen der Türkei, die Getreidekorridor-Initiative im Schwarzen Meer fortzusetzen.
Scholz wies Russlands Vorwürfe zurück, dass die Ukraine den Einsatz einer „schmutzigen Bombe“ plane, und bezeichnete die Vorwürfe als „haltlos“. Während des Treffens hieß es, Scholz und Erdogan seien sich einig, dass Russlands „nukleare Rhetorik“ unverantwortlich sei.
Scholz und Erdogan vereinbarten, ihren engen Meinungsaustausch zur aktuellen Sicherheitslage fortzusetzen.
Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu warf der Ukraine vor, den Einsatz „schmutziger Bomben“ vorzubereiten. Nach russischer These plant die Ukraine, diese Bomben einzusetzen, um das Verbrechen auf die russische Armee zu werfen und damit die russische politische Führung zu diskreditieren. Der ukrainische Staatschef Volodymyr Zelenkiy wies diese Argumente zurück und argumentierte, dass Russland „die Quelle aller denkbaren Verschmutzung in diesem Krieg“ sei.
Die Türkei fordert Neutralität in Deutschland
Auch die Verbindungspräsidentschaft des Vorsitzes gab eine Erklärung zu dem Treffen ab. Präsident Erdoğan erklärte laut der Erklärung, dass er dem engen Dialog, den sie mit Bundeskanzler Scholz entwickelt haben, besondere Bedeutung beimesse, um die Beziehungen zwischen den beiden Ländern in allen Bereichen zu stärken.
Präsident Erdoğan sagte, dass sie erwarten, dass Deutschland zu seiner neutralen Haltung in Bezug auf die türkisch-griechischen Beziehungen zurückkehren wird, und sagte, dass der Dialog zwischen der Türkei und der Europäischen Union, die Gespräche über die Aktualisierung der Zollunion und die Beitrittsverhandlungen wiederbelebt werden sollten.
Bei seinem Besuch in Griechenland im Oktober kritisierte Bundeskanzler Olaf Scholz die Türkei für die Infragestellung der Souveränitätsrechte Athens und forderte die Türkei und Griechenland auf, Probleme im Dialog zu lösen. Während des Treffens kündigte der griechische Ministerpräsident Kiryakos Mitsotakis an, dass die vor kurzem aus Deutschland in sein Land geschickten gepanzerten Kampffahrzeuge vom Typ Marder bis ans Ende der Türkei verlegt würden.
Die Türkei argumentiert seit einiger Zeit, dass die Souveränität vieler Inseln im Osten der Ägäis zur Debatte steht. Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte in den vergangenen Monaten mit dem Satz „Wir können eines Nachts plötzlich kommen“ nach Griechenland gegriffen.
DW, AFP / HT,EC
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