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Faeser: Wir werden die Dauer der Grenzkontrollen verlängern

Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser kündigte an, dass die Grenzkontrollen im Land ausgeweitet werden. Rheinische PostIm Gespräch mit sagte Faeser, dass man die vorübergehenden Kontrollen an den polnischen, tschechischen und schweizerischen Grenzen ab dem 15. Dezember um weitere zwei Monate verlängern werde.

Faeser erklärte, dass die im letzten Oktober eingeführte Praxis gegen die zunehmende Zahl von Flüchtlingen in Deutschland wirksam sei und argumentierte, dass diese Inspektionen eine positive Rolle im Kampf gegen die Schleusung von Einwanderern spielten. Der Minister sagte: „Unsere Bemühungen gegen skrupellose Menschenhändler, die Menschenleben grausam gefährdeten, waren erfolgreich.“ Faeser erklärte, dass die Bundespolizei seit dem 16. Oktober 120 Schmuggler an den betreffenden Grenzen gefasst habe. Feste und mobile Kontrollteams seien wichtig, um die unsystematische Einwanderung nach Deutschland einzudämmen und die Behörden vor Ort zu entlasten.

Der Minister gab außerdem bekannt, dass seit diesem Datum etwa 9.200 unbefugte Einreisen festgestellt wurden und in etwa 4.370 Fällen Maßnahmen zur Verhinderung unbefugter Einreisen ergriffen wurden. Faeser betonte, dass man weiterhin sein Bestes tun werde, um sicherzustellen, dass die Kontrollen möglichst geringe Auswirkungen auf das tägliche Leben, den Handel und den Reiseverkehr derjenigen haben, die beruflich systematisch die Grenze überqueren müssen.

Der Minister argumentierte, dass die Beendigung der unsystematischen Migration eine entscheidende Rolle bei der Wahrung der äußeren Ziele der Europäischen Union (EU) spiele. Faeser erklärte, dass dafür ein gemeinsames Asylsystem erforderlich sei und dass diese Woche in Brüssel hart daran gearbeitet werde, eine EU-Gesetzgebung in diese Richtung fertigzustellen.


Deutschland führt seit Mitte Oktober Grenzkontrollen durch. Foto: Monika Stefanek/DW

Polizeigewerkschaft: Asylanträge können nicht durch Grenzkontrollen verhindert werden

Die Deutsche Polizeigewerkschaft (GdP) hingegen ist hinsichtlich der Grenzkontrollen nicht derselben Meinung wie der Innenminister. Rheinische Post GdP-Chef Andreas Rosskopf argumentierte im Gespräch mit , dass die Zahl der Asylbewerber nicht zurückgegangen sei und ihre Asylanträge nicht durch den Einsatz polizeilicher Mittel blockiert worden seien. Rosskopf erinnerte daran, dass das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) im November mit 37.000 Asylanträgen einen neuen Rekord aufgestellt habe, und plädierte dafür, dass die sicherheitspolitischen Verantwortlichen dieser Tatsache Rechnung tragen sollten. Der GdP-Chef äußerte seine Zweifel, ob Grenzkontrollen in diesem Sinne wirklich notwendig seien, und erklärte, es müsse geklärt werden, ob es besser sei, diese Polizisten für die Sicherheit von Städten einzusetzen, anstatt wie bisher tausende Polizisten weiter einzusetzen ob das Asylproblem im Rahmen der EU gelöst werden kann.

Reuters,AFP/SÖ,HT

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D.W.

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