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Infrastruktursicherheit wird nach Tesla-Angriff diskutiert

Nach dem Brandanschlag auf die Stromleitung der Tesla-Fabrik in Grünheide bei Berlin Anfang der Woche wurden private Sicherheitskräfte zum Schutz der Infrastruktur im Land angefordert.

Der Bundesverband zum Schutz Kritischer Infrastrukturen (BSKI) kündigte an, dass viel getan werden müsse, um die Stromgrenzen vor Sabotage und Überfällen zu schützen. Energieverteilungsunternehmen und Netzbetreiber müssen in Sicherheit investieren, sagte BSKI-Chef Hans-Walter Borries am Samstag dem RBB-Radiosender. Borries argumentierte, dass zum Schutz von Stromleitungen Überwachungskameras und Sensoren installiert werden sollten, die auf Bewegungen reagieren. Laut Borries ist es wichtig, in diesem Bereich Sensibilität zu entwickeln, um ein hohes Verteidigungsniveau zu gewährleisten. Borries wies darauf hin, dass viele Stromgrenzen durch Gebiete ohne Urbanisierung verlaufen und es daher leicht sei, sich diesen Grenzen zu nähern, und wies darauf hin, dass sie ein leichtes Ziel für Razzien sein könnten.

BSKI-Chef Borries erklärte, dass Unternehmen bisher nur minimal in Sicherheit investiert hätten. Borries sagte, er hoffe, dass die gesetzliche Regelung zur Erhöhung der Sicherheitsmaßnahmen in der Infrastruktur noch in diesem Jahr verabschiedet werde.

Die Produktion bei Tesla soll nächste Woche beginnen

Am Dienstag wurde bekannt, dass an den Leitungen zur Stromversorgung der Fabrik des Elektroautoherstellers Tesla in Grünheide Brandstiftung verübt wurde und infolgedessen die Stromversorgung eines großen Bereichs, in dem sich die Fabrik befindet, nicht möglich war.

In der gestrigen Stellungnahme der Betriebsvertretung des rund 12.500 Mitarbeiter zählenden Unternehmens hieß es, man wolle innerhalb weniger Tage mit der Produktion beginnen. „Wir werden nächste Woche wieder mit der Arbeit in der Fabrik beginnen und mit voller Kraft zurückkommen“, sagte Michaela Schmitz, Tesla Workplace Representation Leader. Schmitz sagte, seit dem Krieg habe es in Deutschland keinen Sabotageanschlag auf Stromleitungen mehr gegeben und fügte hinzu: „Dieser Angriff wird als dunkler Teil unserer Geschichte eingehen.“

Der Angriff wurde auch von Sicherheitskräften bestätigt, für die eine anarchistische Gruppe namens „Volkan-Gruppe“ verantwortlich war, die nach Angaben der Geheimdienste im Jahr 2011 gegründet wurde. Es wurde festgestellt, dass die Gruppe, die vor allem in und um Berlin aktiv sein soll, bereits in der Vergangenheit Angriffe auf kritische Infrastruktur verübt hat.

Die Ermittlungen wurden von der für Terroranschläge in Deutschland zuständigen Bundesanwaltschaft geführt. Die Staatsanwaltschaft teilte mit, dass die Ermittlungen auf der Grundlage von Vorwürfen wie „Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, verfassungswidriger Sabotage und organisierter Brandstiftung“ geführt würden.

Die in Deutschland amtierende dreigliedrige Koalitionsregierung kündigte an, innerhalb der ersten sechs Monate dieses Jahres eine gesetzliche Regelung in Betracht zu ziehen, die verbindliche Maßnahmen zum Schutz kritischer Infrastrukturen vor Angriffen auf Eisenbahnen und Hochspannungsgrenzen der letzten Jahre vorsieht. Das für die Infrastruktursicherheit zuständige Bundesministerium des Innern kündigte an, dass ein Maßnahmenkatalog zum Schutz der betroffenen Gebiete vor Gefahren erarbeitet werde.

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Reuters, dpa/ETO,EC

D.W.

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