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Milliardenschweres gemeinsames Panzerprojekt von Deutschland und Frankreich

Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius und sein französischer Amtskollege Sebastien Lecornu gaben bekannt, dass sie bereit seien, das gemeinsame Panzerentwicklungsprojekt voranzutreiben, das die Grundlage für die Landverteidigung beider Länder bilden werde.

Pistorius unterzeichnete während seines Besuchs in Frankreich am Freitag ein Memorandum of Understanding über die Entwicklung des Panzers Main Ground Combat System (MGCS) der neuen Generation. Der Panzer, dessen Entwicklung bis 2040 geplant ist, soll den deutschen Kampfpanzer Leopard 2 und den französischen Leclerc ersetzen.

Was sagte Pistorius?

Bundesverteidigungsminister Pistorius bezeichnete die erzielte Einigung grundsätzlich als „historisch“ und sagte: „Wir haben uns auf die Aufgabenverteilung für dieses Großprojekt geeinigt“, verzichtete jedoch auf weitere Details.

Obwohl der deutsche Verteidigungsminister erklärte, dass es noch lange dauern werde, bis die Panzerproduktion beginnen würde, bezeichnete er die Vereinbarung als „einen wichtigen Meilenstein“.

Pistorius sagte, man hoffe, bis Ende des Jahres Verträge mit der Verteidigungsindustrie unterzeichnen zu können. Der französische Minister Lecornu nannte KNDS, Rheinmetall und Thales als Kandidatenunternehmen, die künftig zum Panzerprojekt beitragen sollen.

Die Minister einigten sich darauf, dass zwei der acht Projektabschnitte von Berlin, zwei weitere von Paris und die restlichen vier gemeinsam durchgeführt werden.


Deutscher Verteidigungsminister Pistorius mit seinem französischen Amtskollegen LecornuFoto: Kay Nietfeld/dpa/picture Alliance

Was ist über das MGCS-Projekt bekannt?

Kurz nach der Wahl des französischen Präsidenten Emmanuel Macron im Jahr 2017 einigte er sich mit der damaligen deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel auf eine Liste gemeinsamer Rüstungsprojekte mit Gesamtkosten von über 100 Milliarden Euro.

MGCS ist das zweitgrößte Rüstungsindustrieprojekt zwischen zwei europäischen Ländern. An erster Stelle steht der Plan, ein Kampfflugzeug der neuen Generation mit FCAS und Drohnensystemen zu bauen.

Beim MGCS-Projekt handelt es sich nicht nur um ein neues Kampfpanzer-Design. Es basiert auf einer Reihe von Systemen und Werkzeugen, die auf einer Plattform basieren und MGCS-Kampfpanzer mit unbemannten Luftfahrzeugen und Verstärkungswaffen in einem Informationsnetzwerk verbinden.

Nach Ansicht der Befürworter des Projekts wird die Vernetzung von Waffensystemen einen technologischen Sprung in der Militärtechnologie bedeuten.

Während Deutschland eine führende Rolle bei der Entwicklung von MGCS spielt, übernimmt Frankreich die Führung bei der Entwicklung eines Kampfflugzeugs der neuen Generation, FCAS.

Allerdings lasten industrielle Rivalitäten und unterschiedliche politische Interessen schwer auf dem prestigeträchtigen deutsch-französischen MGCS-Projekt. Aus diesem Grund kommt es bei gemeinsamen Verteidigungsprojekten zu Verzögerungen.

dpa, rtr/SSB, EC

D.W.

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