Der österreichische Ministerpräsident Alexander Schallenberg, der sein Amt vor sieben Wochen angetreten hat, hat seinen Rücktritt angekündigt. Schallenberg übernahm den Posten von Sebastian Kurz, der am 9. Oktober wegen Vorwürfen wegen Fehlverhaltens und Bestechung zurückgetreten war und heute seinen Rückzug aus der Politik bekannt gab.
Schallenberg gehörte in der konservativen Österreichischen Volkspartei (ÖVP) zu den Namen, die Kurz nahestanden. Bemerkenswert war, dass er wenige Stunden nach der Ankündigung seines Rückzugs aus der Politik durch Kurz seinen Rücktritt einreichte.
„Ich habe nie daran gedacht, die Partei zu übernehmen“
„Ich bin der festen Überzeugung, dass die Aufgaben des Ministerpräsidenten und Parteivorsitzenden in Österreichs stärkster Partei so bald wie möglich unter demselben Namen wahrgenommen werden sollten“, begründete Schallenberg den Zusammenhang seines Rücktritts mit den Worten, dass er nie an eine Übernahme gedacht habe Chef der ÖVP. Schallenberg betonte, er sei bereit, den Posten des Ministerpräsidenten abzugeben, sobald die Partei ihren neuen Parteivorsitzenden gewählt habe.
Schallenberg, der in der Regierung von Sebastian Kurz als Außenminister fungierte, übernahm das Amt des Ministerpräsidenten, nachdem Kurz wegen der gegen ihn geführten Korruptionsermittlungen zurücktreten musste. Schallenberg sagte in einer Erklärung kurz nach seinem Amtsantritt, dass er Kurz die Treue halten werde. In Österreich wurde allgemein angenommen, Schallenberg sei Kurz ‚Marionette und habe die Mission übernommen, auf sich selbst aufzupassen, bis Kurz sich freigesprochen habe.
Die ÖVP-Verwaltung tagt morgen
In österreichischen Medien wird erwartet, dass Innenminister Karl Nehammer zum Vorsitzenden der ÖVP gewählt wird. Auch der stellvertretende Ministerpräsident Werner Kogler vom Koalitionspartner Die Grünen gab die Botschaft ab, dass er Nehammer als exzellenten Gesprächspartner sieht.
Die ÖVP-Verwaltung wird voraussichtlich am Freitag zusammentreten, um die Nachfolge von Kurz zu bestimmen, der mit der heutigen Erklärung ebenfalls aus dem Präsidium zurückgetreten ist.
dpa,AFP/BK,JD
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