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Streikwelle in Deutschland wird den Transport lahmlegen

Aufgrund von Warnstreiks im Land-, Luft- und Schienenverkehr wird in dieser Woche das Leben in Deutschland voraussichtlich zum Erliegen kommen.

Die Gewerkschaft Deutscher Maschinenbau (GDL) und die Gewerkschaft Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi), in der die Beschäftigten der Lufthansa-Airline zusammengeschlossen sind, riefen ihre Mitglieder ab morgen zu Warnstreiks auf.

Von der zweitägigen Arbeitsniederlegung der Lufthansa-Mitarbeiter, die am Donnerstag um 04.00 Uhr Ortszeit beginnt und bis Samstag 07.10 Uhr dauert, werden voraussichtlich 200.000 Passagiere betroffen sein. Das bedeutet, dass fast tausend Flüge pro Tag gestrichen werden und nur 10 Prozent der angebotenen Flüge durchgeführt werden können.

Auch die Gewerkschaft Deutscher Maschinisten (GDL) kündigte an, von Donnerstag, 02:00 Uhr Ortszeit, bis Freitag, 13:00 Uhr, einen 35-stündigen Warnstreik im Personenverkehr durchzuführen.

Die Gewerkschaft Verdi kündigte außerdem an, dass die Beschäftigten im öffentlichen Nahverkehr im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen dienstags und mittwochs streiken werden, bevor es zu bundesweiten Warnstreiks im Luft- und Schienenverkehr kommt.

Es dauert lange, bis nach dem Ende des Streiks wieder Normalität einkehrt

Die Störungen im Luft- und Schienenverkehr dauern jedoch noch lange nach dem Ende der Streiks an. Die Verwaltungen der Lufthansa und der Deutschen Bahn erklären dies mit dem Unterschied zwischen den Zielen, an denen sich Flugzeuge und Züge zum Zeitpunkt des Streiks befinden, und den Zielen, wenn der Streik endet.

In Deutschland, dem Knotenpunkt Europas im Güterverkehr mit der Bahn, beginnen die Maschinisten ihren Streik im Güterverkehr bereits am Mittwochabend um 18.00 Uhr Ortszeit. Es wurde angekündigt, dass die Arbeitsniederlegung am Freitagmorgen um 05:00 Uhr enden wird.

Der Streik wird voraussichtlich ausgeweitet

Es wird erwartet, dass das Ausmaß der Arbeitsniederlegung größer ausfällt als erwartet, wenn die Sicherheitskräfte der Flughäfen, an denen Tarifverhandlungen laufen, den Streik der Lufthansa-Mitarbeiter unterstützen. Es wird darauf hingewiesen, dass, wenn der Flughafensicherheitsmitarbeiter auch Lufthansa-Mitarbeiter unterstützt, keine Mitarbeiter- und Gepäckkontrollen durchgeführt werden dürfen, ein Durchgang von Passagieren in den Innenbereich nicht möglich ist und keine Gepäckkontrollen durchgeführt werden dürfen.

Während des ersten Warnstreiks am 1. Februar wurde der Verkehr in Frankfurt, Hamburg, Bremen, Berlin, Leipzig, Düsseldorf, Köln, Hannover, Stuttgart, Erfurt und Dresden, darunter die größten Flughäfen Deutschlands, weitgehend eingestellt.


Mitarbeiter organisierten vor dem morgigen Warnstreik im öffentlichen Nahverkehr in NRW Demonstrationen. Auf dem Banner, das sie vor sich halten, steht: „Wir sind es wert.“ Foto: Federico Gambarini/dpa/picture-alliance

Der Grund für die Krise ist die Forderung der Maschinisten, 35 Stunden zu arbeiten

Der Streit zwischen der Gewerkschaft Deutscher Maschinisten (GDL) und dem größten Arbeitgeber, der Deutschen Bahn, basiert auf dem Beharren der Gewerkschaft auf einer Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 35 Stunden ohne Preisverlust. Trotz Vermittlungsverhandlungen konnten sich Gewerkschaft und Arbeitgeber in dieser Frage nicht einigen.

Nach Angaben der Deutschen Bahn begrüßt das Unternehmen täglich mehr als 12 Millionen Fahrgäste in seinen Zügen und Bussen. Im Güterverkehr werden in Europa jährlich 300 Millionen Tonnen Ausrüstung per Bahn und Land transportiert. Nach Aussage von Michael Grömling vom gewerkschaftsnahen Institut der Deutschen Wirtschaft beläuft sich der wirtschaftliche Schaden eines eintägigen Bahnstreiks in Deutschland auf 100 Millionen Euro.

Die Gewerkschaft Verdi, die die Lufthansa-Beschäftigten vertritt, verweist auf den Rekordgewinn der deutschen Fluggesellschaft und die zunehmende Arbeitsbelastung und fordert für einen einjährigen Tarifvertrag eine Erhöhung um 12,5 Prozent oder mindestens 500 Euro pro Monat 25.000 Bodenmitarbeiter. Darüber hinaus wird eine Inflationsstabilisierungsprämie von 3.000 Euro gefordert. Der Chef hingegen bietet den Mitarbeitern im Rahmen eines 28 Monate gültigen Tarifvertrags eine Erhöhung um 4 Prozent, eine Inflationsausgleichsprämie von 2.000 Euro und ein Weihnachtsgeld von 1.000 Euro sowie anschließend eine Erhöhung um 6 Prozent.

Laut Artikel 9 Absatz 3 des Grundgesetzes gilt der Streik für Tarifverhandlungen und Arbeitsrecht als Grundrecht.

AFP, dpa/ ETO, Großbritannien

D.W.

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