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„Tag des Widerstands“ gegen Justizreformpläne in Israel

Israel ist weiterhin Schauplatz von Massenprotesten gegen die umstrittenen Justizreformpläne der Regierung. Hunderte Demonstranten gingen in Tel Aviv auf die Straße und blockierten Berichten zufolge den Eingang zur Börse. Erneut wird in Tel Aviv berichtet, dass etwa tausend Menschen, darunter ehemalige Soldaten, den Ein- und Ausgang eines Militärhauptquartiers blockierten. Medienberichten zufolge blockierten Demonstranten zahlreiche Straßen und Autobahnen im Land. Unter dem Motto „Tag des Widerstands“ sollen nach Angaben der Veranstalter den ganzen Tag über Shows und Aktionen an verschiedenen Orten im Land stattfinden. Auch an den Bahnhöfen vieler Städte sind nachmittags Aktionen geplant. Aus diesem Grund ist mit erheblichen Unterbrechungen des Zugverkehrs im Land zu rechnen.

Die Pläne der Regierung zum Umbau der Justiz führen seit Monaten zu Massenprotesten. Der Plan zielt darauf ab, die Befugnisse der Justiz und des Obersten Gerichtshofs zu beenden und die Position des Parlaments und des Premierministers zu stärken. Nächste Woche wird erwartet, dass das Parlament im Einklang mit den Reformplänen der Koalitionsregierung unter Premierminister Benjamin Netanyahu das Gesetz zur Beendigung der Befugnisse des Obersten Gerichtshofs verabschiedet.

Die Demonstranten warten auf Unterstützung aus den USA

Der israelische Präsident Isaac Herzog wird heute in Washington mit US-Präsident Joe Biden zusammentreffen. Organisatoren von Protesten gegen die Reformpläne der Netanjahu-Regierung fordern, dass Israels engster Verbündeter, die Vereinigten Staaten, seinen Einfluss nutzen, um diese Pläne zu vereiteln. Auch Washington hat bereits zuvor seine Besorgnis über die umstrittene Justizregelung in Israel geäußert.

Netanyahu, dessen Korruptionsverfahren noch anhängig ist, wirft den Richtern vor, in politische Prozesse verwickelt zu sein, und argumentiert, dass Reformen notwendig seien, um das Gleichgewicht in der Gewaltenteilung wiederherzustellen. Kritiker der Reformpläne befürchten das Verschwinden der Gewaltenteilung und die Verwandlung Israels in eine Diktatur.

dpa / AU, EC

DW

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