Im Rahmen der Bewältigung der steigenden Zahl von Corona-Vorfällen ist heute der in der vergangenen Woche von der österreichischen Bundesregierung beschlossene Vollschließungsantrag in Kraft getreten. Aufgrund der 20-tägigen Einschränkungen können Österreicherinnen und Österreicher ihre Wohnungen nur noch in Ausnahmefällen verlassen, um den täglichen Bedarf zu decken, zur Arbeit, zum Arzt oder zur Apotheke zu gehen oder Sport zu treiben. Der vollständige Lockdown in Österreich gilt für alle, unabhängig davon, ob sie geimpft sind oder nicht.
Im Rahmen der Maßnahmen bleiben Betriebe des Handels und der Gastronomie sowie kulturelle und künstlerische Einrichtungen geschlossen. Auch Weihnachtsmärkte wurden im Land abgesagt, wo Arbeitsstätten wie Supermärkte und Apotheken, die nur der Deckung des täglichen Bedarfs dienen, geöffnet bleiben. Darüber hinaus wurde das Tragen einer Maske vom Typ FFP2 in geschlossenen Bereichen obligatorisch.
Die Schulen bleiben geöffnet
In Österreich, das als erstes Land Westeuropas eine Vollschließung durchführt, bleiben Schulen, Kindergärten und Kindertagesstätten in dieser Zeit geöffnet. Die Regierung hat zwar Familien aufgefordert, ihre Kinder so weit wie möglich zu Hause zu lassen, hat jedoch angekündigt, nicht auf Fernunterricht umzusteigen. Nach Angaben der österreichischen Behörden gingen heute trotz Vollschließung 70 Prozent der Schülerinnen und Schüler zur Schule.
Laut den von Krankenhäusern in Österreich geteilten Daten werden bis heute mehr als 3.000 Patienten wegen Coronavirus im Krankenhaus behandelt. Es wurde berichtet, dass 562 Menschen in schweren Pflegediensten behandelt wurden.
Darüber hinaus wurden in den letzten 24 Stunden 13.000 neue Ereignisse im Land registriert. In dem Land mit 8,9 Millionen Einwohnern wurden in den vergangenen Tagen durchschnittlich 15.000 Coronavirus-Fälle pro Tag registriert. Die Durchimpfungsrate in Österreich liegt mit 66 Prozent unter dem europäischen Durchschnitt.
In Österreich hat die Regierung die Impfpflicht gegen das Coronavirus sowie die vollständige Schließung beschlossen. Die Impfpflicht gilt ab Februar 2022. Es wurde beschlossen, dass die Vollschließung, die am 13. Dezember endet, für die Ungeimpften auf unbestimmte Zeit gelten soll.
Gegen diese Beschlüsse wurde am Wochenende in der Hauptstadt Wien und anderen Städten des Landes protestiert. Die Polizei gab bekannt, dass mindestens sechs Personen bei den Shows festgenommen wurden.
dpa,AFP / BÖ,ET
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