In Deutschland hat das Amt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) einige Behörden und große Unternehmen gewarnt, sich auf einen größeren Cyberangriff vorzubereiten. Nach der Warnung vor der höchsten Cyber-Intrusionsstufe, die als „rot“ bezeichnet wird, gingen Unternehmen in Alarmbereitschaft. Reutersgab bekannt, dass sich auch sehr große Unternehmen wie Lufthansa und Deutsche Telekom sowie einige Bundesämter in den Hackerangriffen befinden.
Das BSI hat Unternehmen und Organisationen geraten, Sicherheitslücken zu überprüfen und besonders gefährdete Netzwerke zu identifizieren und abzusichern. Es warnte auch davor, Sicherheitsupdates sofort zu installieren.
Die Warnung des BSI erfolgte am Wochenende wegen einer Schwachstelle in einer weit verbreiteten Java-Softwarebibliothek.
In der Erklärung der abgemahnten Unternehmen hieß es, dass die virtuellen Sicherheitsmaßnahmen verstärkt wurden. Ein konkreter Angriffsversuch wurde zwar bisher nicht registriert, aber es gab auch kein Unternehmen, das einen Angriff gemeldet hat.
In einer Erklärung am Montag in Berlin sagte der Sprecher des Bundesinnenministeriums, dass auch Bundesbehörden vor einem drohenden Angriff gewarnt worden seien, die Zahl der als angreifbar befundenen behördlichen Einrichtungen jedoch im einstelligen Bereich liege. Es sei von „einer äußerst kritischen Bedrohungslage“ die Rede, fügte der Sprecher hinzu, es gebe keine Hinweise auf „Angriffsversuche auf Bundesbehörden oder kritische Infrastrukturen“.
BSI-Chef Arne Schönbohm
Unternehmen sind in Alarmbereitschaft
In der Erklärung von Hapag-Lloyd, Deutschlands größter Reederei, hieß es, das Cyber-Sicherheitsteam sei auf mögliche Angriffe vorbereitet und sagte: „Wir sind in Alarmbereitschaft und werden die aktuellen Entwicklungen natürlich weiterhin aufmerksam verfolgen. “ In der Erklärung der Lufthansa wurde vermerkt, dass eine spezielle Gruppe geschaffen wurde, um alle Systeme und Anwendungen zu kontrollieren. Die Deutsche Telekom kündigte außerdem an, die entsprechenden Updates so schnell wie möglich hochzuladen, um das Risiko von Angriffen zu verringern, indem sie ihre Kunden einlädt. Infineon, Deutsche Bank und Continental gaben außerdem bekannt, dass sie bisher keine zufälligen anstößigen Einträge registriert haben, aber in Alarmbereitschaft sind.
Die Unternehmen forderten auch ihre Kunden, die Internetdienste nutzen, auf, auf Sicherheitslücken zu achten und Abwehrmaßnahmen zu ergreifen.
BSI-Chef Arne Schönbohm erklärte, dass derzeit keine unmittelbare Gefahr für Verbraucher bestehe. „Handys und iPads sind bisher nicht betroffen, das muss man deutlich sagen“, sagte Schönbohm.
AFP,dpa,Reuters/TY,JD
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