Die Bundesregierung hat im ersten Halbjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weniger Rüstungsexporte genehmigt. Laut dem vom Wirtschaftsministerium erstellten Bericht des Ministerrates, der voraussichtlich am Mittwoch beschlossen werden soll, genehmigte die Regierung Mitte Januar bis Juni den Export von Waffen und anderem Militärgerät im Wert von 2,3 Milliarden Euro. Im Eins-zu-Eins-Zeitraum des Jahres 2020 genehmigte die Regierung 17 Prozent mehr Waffen- und Militärausrüstungsexporte.
Die Zahl der Waffenexporte in Wertsachen für die Monate Januar bis Juni wurde vom Wirtschaftsministerium als vorläufiger Bericht im vergangenen Juli bekannt gegeben. Die deutsche Nachrichtenagentur DPA teilte heute die Einzelheiten der Exporte der Verteidigungsindustrie über einen Zeitraum von sechs Monaten mit.
Demnach sei die Rate der „umstrittenen Waffenexporte“ in Länder außerhalb der EU und der Nato deutlich gesunken. Daten des Ministeriums zeigen, dass im ersten Halbjahr dieses Jahres Ausfuhren in Drittländer im Gesamtwert von 499 Millionen Euro genehmigt wurden. Laut einzelnen Quellen belief sich dieser Betrag im ersten Halbjahr 2020 auf insgesamt 1,74 Milliarden Euro. Im Vergleich dazu wurde der Rückgang mit etwa einem Drittel gemessen.
Waffenexporte in Drittländer werden aufgrund der in einigen dieser Länder festgestellten Menschenrechtsverletzungen und der Möglichkeit des Einsatzes des exportierten Militärmaterials in Konflikten kritisiert.
Während die Rüstungsexportgenehmigungen in Deutschland Mitte 2016 – 2018 stets rückläufig waren, verzeichneten sie 2019 einen Rekordanstieg auf über 8 Milliarden Euro. 2020 sank er um ein Viertel auf 5,82 Milliarden Euro. Dieser Trend setzte sich im ersten Halbjahr 2021 fort.
Die Bundesregierung berichtet seit 2014 zweimal jährlich über Exportgenehmigungen der Rüstungs- und Verteidigungsindustrie, um für mehr Transparenz zu sorgen.
dpa/TY,SSB
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