Die Bundesregierung hat zugesagt, eine Gruppe gefährdeter Künstler, Rechtsverteidiger und Wissenschaftler mit ihren Familien in Deutschland willkommen zu heißen. In der entsprechenden Erklärung wurde angegeben, dass die Gesamtzahl der aufzunehmenden Personen 2.600 beträgt.
Der Sprecher des Auswärtigen Amtes stellte fest, dass Personen, die in enger Zusammenarbeit mit den deutschen Behörden und Organisationen arbeiten, nach Deutschland gebracht werden, wobei diese Zusage unter der Bedingung stehe, dass die betreffenden Personen keine Zweifel an der Sicherheit hegen. Der Sprecher wies darauf hin, dass die aufzunehmenden Personen diejenigen seien, die nach der Machtübernahme der Taliban in Gefahr seien und dass Deutschland eine besondere Verantwortung trage.
Die Bundesregierung machte keine Angaben darüber, wie viele der Personen, denen eine Aufenthaltserlaubnis erteilt werden soll, sich in Deutschland, wie viele in Afghanistan oder wie viele in einem Drittstaat aufhalten. Auf die Fragen von Journalisten auf dieser Seite antwortete der Sprecher des Ministeriums mit den Worten: „Die meisten sind nicht in Deutschland“, betonte der Sprecher des Ministeriums, dass die Regierung eine Evakuierung versuche und dies ein gewaltsamer Prozess sei.
RSF Deutschland Repräsentant Christian Mihr
Kritik an der Bundesregierung von Reporter ohne Grenzen
Auf der anderen Seite kritisierte die deutsche Vertretung von Reporter ohne Grenzen (RSF), dass die Bundesregierung inkompatibel und intransparent bei der Rettung afghanischer Medienschaffender arbeite. Der Repräsentant von RSF Deutschland, Christian Mihr, betonte, dass das Leben von Journalisten, die unter der Taliban-Regierung im Feld arbeiten, in Gefahr sei, und sagte, dass afghanische Journalisten schnell und mit so wenig Bürokratie wie möglich aus Afghanistan und nichtgläubigen Drittländern gerettet werden sollten.
„Beide Ministerien haben sich gegenseitig die Verantwortung aufgebürdet. Das blockiert Evakuierungs- und Aufnahmeprozesse“, sagte Mihr. Mihr begrüßte die Entscheidung Deutschlands, mehr als 2.000 Personen aufzunehmen, und sagte, man wisse nicht, wie viele Journalisten auf der Liste stehen. Sie erklärten, dass sie seit dem 1. September mehr als 70 Einladungen um Hilfe von Journalisten erhalten hätten, die erklärten, sie seien in Gefahr, und Mihr betonte, dass sie bis zum 1. September 152 Einladungen an das Außenministerium weitergeleitet hätten.
AFP,epd / HS,ET
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