Zwei Tage vor der Bundestagswahl, die die 16-jährige Merkel-Phase in Deutschland beenden wird, halten die Ministerpräsidentenkandidaten ihre letzten Kundgebungen ab. SPD-Ministerpräsidentenkandidat Olaf Scholz und Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock treten heute in Nordrhein-Westfalen vor die Öffentlichkeit, CDU-Ministerpräsidentenkandidat Armin Laschet in Bayern.
Die letzten Kundgebungen der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland (AfD) und der Linkspartei finden in der Hauptstadt Berlin statt, während die letzte Wahlkampfveranstaltung der FDP in Düsseldorf stattfindet.
„Die letzte Runde“ im Fernsehen
Die Ministerpräsidentenkandidaten der im Bundestag vertretenen Parteien und die Spitzenkandidaten anderer Parteien nahmen vor der Wahl am Donnerstagabend letztmals gemeinsam an der Live-Übertragung teil. DER RÜCKENund ZDFScholz, der Kandidat der SPD, einer der Politiker, die an der im Fernsehen ausgestrahlten Sendung „Letzte Runde“ teilgenommen haben, sprach sich für mehr Mittel für die Bundeswehr aus und sagte: „Unser Verteidigungsetat muss erhöht werden in den kommenden Jahren im Rahmen unserer wirtschaftlichen Möglichkeiten.“
Olaf Scholz
Janine Wissler, die Co-Vorsitzende der Linkspartei, die als eine der möglichen Partnerinnen in einer möglichen Koalitionsregierung dargestellt wurde, falls die SPD als erste Partei aus den Wahlen hervorgeht, gab zu diesem Thema ein klares Statement ab, indem sie sagte: “ Wir wollen keine weitere Aufrüstung.“
Auch der Bundesvorsitzende der Christlich Sozialen Union (CSU), einer der Gewerkschaftsparteien, Markus Söder, erwähnte, dass die Bundeswehr mehr Geld benötige, und sagte, es sei unerlässlich, die deutschen Soldaten bedarfsgerecht auszustatten, darunter auch bewaffnete UAVs (unbemannte Luftfahrzeuge). Fahrzeuge).
Eine der wertvollsten Wetten Deutschlands: Wohnungsnot
Die bundesweite Wohnungsproblematik, die während der Wahlkampfzeit einer der wertvollsten Tagesordnungspunkte aller Parteien und Ministerpräsidentenkandidaten war, wurde im Programm der letzten Runde erneut thematisiert. CDU-Fraktionsvorsitzende Laschet betonte, dass bis 2025 1,5 Millionen neue Wohnungen gebaut werden sollten, darunter auch der soziale Wohnungsbau, um das vor allem durch den rasanten Anstieg der Mieten verursachte Leiden zu lösen.
Annalena Bärbock
Laschet sagte auch, dass sich Großstädte zu Magneten entwickelt haben, die Menschen anziehen, und dass das Leben in Dörfern und Städten wieder attraktiver gemacht werden sollte. Der Ministerpräsidentenkandidat der Grünen, Baerbock, erklärte, dass die derzeit in der Regierung stehende Unionsparteien/SPD-Koalition eine große Verantwortung in der Wohnungsproblematik trage und dass einerseits die Mittel vor allem für den Bau aufgestockt werden sollten des sozialen Wohnungsbaus, andererseits soll die gewünschte Erhöhung der Mieten verhindert werden.
Linkspartei Wissler sagte, hier müsse eine Mietobergrenze durchgesetzt werden, und die Zerstörung der letzten leeren Flächen durch mehr Bebauung könne nicht als Analyse gewertet werden.
FDP-Chef und Ministerpräsidentenkandidat Christian Lindner sagten, er würde eine Koalition bevorzugen, in der sie mit CDU/CSU und den Grünen zusammenkommen würden, als sie gefragt wurden, in welcher Art von Koalition sie gerne sein würden.
Union schließt die Lücke
Laut den jüngsten Meinungsumfragen, die in dieser Mitte bekannt gegeben wurden, liegt die SPD zwar immer noch auf dem ersten Parteiplatz, aber die Unionsparteien schließen auf. Die Umfrage des Wahlforschungsclusters zeigt, dass CDU und CSU ihren Stimmenanteil seit letzter Woche um ein Prozent gesteigert haben und mit 23 Prozent zwei Punkte hinter den besten 25 Prozent der SPD liegen.
Armin Laschet
Laut Umfrage kamen die Grünen am Freitag auf 16,5 Prozent, die FDP auf 11 Prozent, die AfD auf 10 Prozent und die Linkspartei auf 6 Prozent. Wenn sich diese Hochrechnungen in der Wahlurne widerspiegeln, kann keine andere Zweiparteienkoalition außer der SPD-Unionsparteien-Koalition gebildet werden.
Unabhängig von ihrer Partei wurden die Befragten gefragt: „Wer kann Premierminister werden?“ Ein großer Anteil von 64 Prozent gab die Antwort auf die Frage Olaf Scholz. 25 Prozent sagten Armin Laschet, 25 Prozent bevorzugten Annalena Baerbock.
„Wen würden Sie gerne als Premierminister sehen?“ Auch hier liegt Olaf Scholz mit 47 Prozent auf dem ersten Platz bei den Antworten auf die Frage. Laschet fasst hier mit 20 Prozent und Baerbock mit 16 Prozent Fuß.
dpa/ET,HS
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