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Warnung vor der fünften Welle des Robert-Koch-Instituts

In Deutschland, das mit der vierten Welle der Coronavirus-Epidemie zu kämpfen hat, warnte Lothar Wieler, der Leiter des Robert-Koch-Instituts (RKI), davor, dass eine fünfte Welle ins Land kommen könnte, wenn die Maßnahmen nicht schnell und effektiv umgesetzt werden.

Deutsche Nachrichtenagentur dpa„Wenn die Kontaktreduzierung und die massive Impfung nicht erreicht werden, werden wir nach aktuellen Berechnungen eine weitere fünfte Welle haben“, sagte Wieler.

„Wie die Lage im Winter aussehen wird, hängt davon ab, was jetzt getan wird“, sagte RKI-Chef Wieler. Wieler wies darauf hin, dass die „2G“-Regelung, die vorschreibt, dass nur Geimpfte und Erkrankte zu kulturellen Veranstaltungen, sportlichen Aktivitäten, Gastronomie zugelassen werden, zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausreichen werde. Wieler betont seit Tagen in verschiedenen Äußerungen, dass Feiern, Veranstaltungen und Versammlungen in geschlossenen Räumen, die Menschen zusammenbringen, in Deutschland vermieden werden sollten.

RKI-Chef Lothar Wieler zeigt mit der Karte in der Hand die Anzahl der Vorfälle nach Regionen in Deutschland.

„Wir haben immer noch Glück, die Zahlen mit sozialen Kontaktbeschränkungen in Staaten niedrig zu halten, in denen die Fallzahlen jetzt niedrig sind“, sagte Wieler und fügte hinzu, dass es für Staaten, in denen die Fallzahlen gestiegen sind, zu spät sei.

„Ausweg“

Wieler betonte, dass die Impfung stark erhöht werden sollte, sagte Wieler, dass die Auswirkungen davon nicht so schnell zu sehen seien wie soziale Kontaktbeschränkungen. „Die Auswirkungen davon zeigen sich in drei bis fünf Wochen, der Impfstoff wird mittelfristig wirken“, sagte Wieler.

Mit den Worten „Impfen ist der Weg aus der Pandemie“ unterstrich Wieler auch, dass andere Maßnahmen nicht vernachlässigt werden sollten.

Auch Thomas Mertens, Leiter des Ständigen Impfausschusses im Gremium des RKI, der zuständigen Organisation zur Bekämpfung der Epidemie in Deutschland, warnte vor einer möglichen fünften Welle der Epidemie. „Wie stark er ausfällt, hängt davon ab, wie viele Menschen sich impfen lassen und den Erinnerungsimpfstoff bekommen“, sagte Mertens dem Deutschen Redaktionsnetzwerk.

Problematisch sei derzeit, so Mertens, dass sich die Impfrate in der Mittelgruppe zwischen 18 und 59 Jahren verlangsamt oder die Erinnerungsimpfung nicht erhalte. Unter Hinweis darauf, dass die Termine für Erinnerungsimpfungen im Dezember oder Januar vergeben würden, merkte Mertens an, dass aus diesem Grund mit Erinnerungsimpfungen kurzfristig keine Erfolge zu erzielen seien.

Fallzahlen steigen

Die Zahl der Vorfälle in den letzten sieben Tagen pro 100.000 Einwohner, definiert als Inzidenz, stieg am Samstag ebenfalls an. Nach RKI-Angaben wurde die Inzidenz mit 362,2 ermittelt. Am vergangenen Samstag wurde dieser Wert mit 277,4 ermittelt. In Deutschland, das unter dem Einfluss der vierten Welle der Epidemie stand, betrug die Zahl der am letzten Tag registrierten Neuerkrankungen 63.924.

Verstärkte Maßnahmen in Deutschland sehen die Umsetzung einiger Einschränkungen im täglichen Leben für Ungeimpfte vor. Je nach Ausbreitungsgeschwindigkeit der Infektion gilt die „2G“-Regelung bei kulturellen Veranstaltungen, sportlichen Aktivitäten und der Gastronomie. Gemäß der „2G“-Regel, die bestimmte Einschränkungen für Nichtgeimpfte auferlegt, werden zu diesen Veranstaltungen und Orten nur diejenigen zugelassen, die gegen das Coronavirus geimpft wurden oder an Covid-19 erkrankt sind.

In öffentlichen Verkehrsmitteln und an Arbeitsplätzen gilt die „3G“-Regel. Gemäß der „3G“-Regelung ist es notwendig, geimpft zu sein oder sich von der Krankheit zu erholen oder ein negatives Testergebnis vorzulegen.

Während vorgesehen ist, die Impfmöglichkeiten zu erhöhen, ist die Notwendigkeit einer Impfung nicht geplant.

Sachsen und Bayern, die Bundesländer mit den höchsten Fallzahlen, haben am Freitag eine Verschärfung der Beschränkungen beschlossen.

dpa, epd/JD, MY

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