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Wer sitzt in der neuen Bundesregierung?

Nachdem die Freie Demokratische Partei (FDP) und die Grünen in Deutschland die Sozialdemokratische Partei (SPD) ihre Ministerkandidaten bekannt gegeben hatten, standen die Namen für die Dreierkoalition unter Ministerpräsident Olaf Scholz fest.

Olaf Scholz, der Ministerpräsidentenkandidat der SPD, die als erste Partei aus den Wahlen am 26. September in Deutschland hervorgegangen ist, wird voraussichtlich am Mittwochmorgen im Deutschen Bundestag zum Ministerpräsidenten gewählt und einen Amtseid leisten Mission. Damit geht die Ära der 16-jährigen Ministerpräsidentin Angela Merkel von der CDU zu Ende. Es ist vorgesehen, dass eines Tages neue Kabinettsmitglieder den Eid ablegen und ihr Amt antreten.

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Die neue Regierung wird mit dem neu geschaffenen Ministerium für Wiederaufbau aus 17 statt 16 Mitgliedern bestehen. Bemerkenswert ist, dass das neue Kabinett, das in die Mission kommen wird, im Vergleich zu den vier Regierungen unter Merkel jünger ist. Das Durchschnittsalter der neuen Kabinettsmitglieder beträgt 50,4 Jahre. Die jüngsten Ministerinnen im Kabinett werden die 40-jährige Annalena Baerbock und Anne Spiegel sein.

Auch die Zahl der Ministerinnen im Kabinett ist höher als zuvor. Demnach werden im neuen 17-köpfigen Kabinett neun Minister und acht Ministerinnen tätig sein.

In der Koalitionsregierung, die wegen der Farben der Parteien in Deutschland „Ampelkoalition“ genannt wird, übernimmt die SPD sechs Ministerien sowie das Staatssekretariat des Ministerpräsidenten und der Ministerpräsidenten. Die Grünen bekommen fünf Ministerien, die FDP vier.

In die neue Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP werden folgende Namen aufgenommen:

Ministerpräsidentenamt: Olaf Scholz (SPD)

Olaf Scholz, 63, der in der Regierung Merkel Vizekanzler und Finanzminister war, wird der vierte SPD-Politiker in der Geschichte Deutschlands, der das Kanzleramt übernimmt. Die SPD-Politiker, die vor Scholz Ministerpräsidenten waren, waren Willy Brandt, Helmut Schmidt und Gerhard Schröder.

Ministerpräsident Staatssekretär: Wolfgang Schmidt (SPD)

Schmidt, 51, der in der Regierung Merkel Staatssekretär im Finanzministerium war, gehört zu den Namen, die Scholz nahestehen. Die Aufgabe des Staatssekretärs des Ministerpräsidenten, der für die Harmonisierung der Regierungsarbeit zuständig ist, kommt in der erstmals in Deutschland gebildeten Dreierkoalition eine größere Bedeutung zu.

Ministerium für Arbeit und Soziales: Hubertus Heil (SPD)

Hubertus Heil, 49, wird seine Mission als Arbeits- und Sozialminister wie in der Regierung Merkel fortsetzen. Heil, der mit seinem Einsatz und der Umsetzung seiner Ideen im letzten Wahlzyklus auf sich aufmerksam gemacht hat, gilt als Experte für die für die SPD wichtigen Renten- und Arbeitsmarktpolitiker.

SPD-Namen im Kabinett: Olaf Scholz, Wolfgang Schmidt, Svenja Schulze, Karl Lauterbach, Nancy Faeser, Christine Lambrecht, Klara Geywitz, Hubertus Heil

Innenministerium und Wohnheim: Nancy Faeser (SPD)

Nancy Faeser, 51, wird als erste Frau den Posten der Innenministerin übernehmen. Der Landesvorsitzende der SPD Hessen, Faeser, kündigte an, als Innenminister die Rechtsextremen abzuwägen, die zu den wichtigsten Elementen gehören, die die Demokratie in Deutschland bedrohen.

Verteidigungsministerium: Christine Lambrecht (SPD)

Christine Lambrecht, 56, die in der letzten Merkel-Regierung Justizministerin war, wird in der Scholz-Regierung Verteidigungsministerin. Lambrecht ist nach Ursula von der Leyen und Annegret Kramp-Karrenbauer die dritte Politikerin in diesem Amt seit 2013.

Gesundheitsministerium: Karl Lauterbach (SPD)

Gesundheitsminister wird im neuen Kabinett Karl Lauterbach, 58. Mit Spannung wurde erwartet, ob Lauterbach, ein Epidemiologe, der seit Beginn der Corona-Epidemie in Deutschland um seine Meinung gebeten wurde und der oft zu öffentlichen Sitzungen im Fernsehen eingeladen wurde, für das Gesundheitsministerium nominiert wird. Es wurde argumentiert, dass Lauterbach ein von Scholz nicht bevorzugter Name sei.

Wohnungsbauministerium: Klara Geywitz (SPD)

Klara Geywitz, eine der beiden neu ins Kabinett aufgenommenen Namen aus den neuen Bundesländern, übernimmt das Entwicklungsministerium. Geywitz, 45, der 2019 mit Scholz für den Co-Vorsitz der SPD kandidierte, aber die Wahl verlor, gilt als Politiker, der die Probleme in den östlichen Bundesländern kennt.

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: Svenja Schulze (SPD)

Svenja Schulze, 53, wird im neuen Kabinett Ministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Schulze war als Umweltminister in der Regierung Merkel unterwegs.

Grüne nehmen an der Regierung teil: Claudia Roth, Anne Spiegel, Robert Habeck, Annalena Baerbock, Cem Özdemir, Steffi Lemke

Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz: Robert Habeck (Grüne)

Das Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, das von Grünen-Staatssekretär Robert Habeck übernommen werden soll, ist mittendrin in Schlüsselressorts der Grünen. Der 52-Jährige wird auch den Posten des stellvertretenden Ministerpräsidenten übernehmen. Das bisher in Deutschland nicht existierende Klimaschutzministerium wurde auf Druck der Grünen an das Wirtschaftsministerium angegliedert.

Außenministerium: Annalena Baerbock (Die Grünen)

Außenministerin im neuen Kabinett wird Annalena Baerbock, die bei der Wahl Ministerpräsidentin der Grünen ist. Baerbock, die als erste Politikerin dieses Amt in Deutschland übernehmen wird, plädiert dafür, im Gegensatz zum künftigen Ministerpräsidenten Scholz härter gegen China und Russland vorzugehen, und stoppt lieber das Projekt Nord Stream 2, das russisches Naturmaterial transportiert Gas nach Deutschland über die Ostsee.

Ministerium für Familie, Frauen und Jugend: Anne Spiegel (Grüne)

Anne Spiegel, 40, neben Baerbock eine der jüngsten Politikerinnen im Kabinett, wird Ministerin für Familie, Senioren, Damen und Jugend. Spiegel, der fünf Jahre Familienminister in Rheinland-Pfalz war, ist ein erfahrener Name auf seinem Gebiet.

Ministerium für Umwelt und Naturschutz: Steffi Lemke (Die Grünen)

Steffi Lemke, 53, wird im neuen Kabinett Ministerin für Umwelt, Naturschutz, Reaktorsicherheit und Verbraucherschutz. Der 53-jährige Lemke aus Sachsen-Anhalt war lange Zeit Generalsekretär seiner Partei.

Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft: Cem Özdemir (Die Grünen)

Der bisherige Co-Vorsitzende der Grünen, Cem Özdemir, wird im neuen Kabinett als Minister für Ernährung und Landwirtschaft fungieren. Özdemir, 55, wird der einzige Minister mit Migrationshintergrund im Kabinett sein. Während das Ministerium von Özdemir, der dem „realistischen“ Flügel der Partei angehört, Diskussionen innerhalb der Partei eröffnete, wurde Özdemir nominiert, um den Co-Vorsitzenden der Grünen-Fraktion, Anton Hofreiter, zu ersetzen.

FDP-Generalsekretär Volker Wissing und Fraktionsvorsitzender Christian Lindner

Finanzministerium: Christian Lindner (FDP)

Von Beginn der Koalitionsverhandlungen an spiegelte sich in der Presse wider, dass die FPD das Finanzministerium wolle. Bei der Verteilung der Ministerien in den Koalitionsverhandlungen war die Übernahme des Finanzministeriums durch die FDP wohl eine ihrer wertvollsten Errungenschaften. Der 42-jährige FDP-Chef Christian Lindner übernimmt im neuen Kabinett das auch von den Grünen angestrebte Finanzministerium.

Ministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur: Volker Wissing (FDP)

FDP-Generalsekretär Volker Wissing wird das Verkehrsministerium übernehmen, das die Grünen im neuen Kabinett anstreben. Eine der wertvollsten Aufgaben des 51-jährigen Wissing wird es sein, die digitale Infrastruktur im Land zu schaffen.

Justizministerium: Marco Buschmann (FDP)

Justizminister wird Marco Buschmann, 44. Buschmann war bis 2009 Rechtsanwalt in Düsseldorf.

Kultusministerium: Bettina Stark-Watzinger (FDP)

Bettina Stark-Watzinger, die das Ministerium für Bildung und Forschung übernehmen wird, ist die einzige Ministerin der FDP im Kabinett. Mit Stark-Watzinger, 53, wurde im Mai ein deutschlandweit wenig bekannter Politiker in die Parteispitze gewählt.

dpa/JD, BO

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