Die Inflation in der Eurozone stieg im August stark an und erreichte den höchsten Stand der letzten zehn Jahre. Nach Angaben von Eurostat, dem Europäischen Statistikamt, sind die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahr um 3 Prozent gestiegen. Damit wurde die höchste Inflationsrate seit November 2011 erreicht.
Im Juli wurde die Inflation mit 2,2 Prozent angekündigt. Es wurde berichtet, dass der größte Preisanstieg mit 15,4 Prozent im August verzeichnet wurde. Der Preisanstieg betrug 2,6 Prozent bei Industriegütern, 2 Prozent im Cluster Nahrungs- und Genussmittel, Alkohol- und Tabakwaren und 1,1 Prozent in der Dienstleistungsbranche.
Auch die Kerninflation, die Energie und Nahrungsmittel nicht beinhaltet, stieg deutlich an. Die Kerninflation stieg von 0,7 Prozent auf 1,6 Prozent. Viele Ökonomen halten die Kerninflation für ein robusteres Maß für Preissteigerungen, da sie weniger schwankt.
Niedrigste Inflation in Malta
Die niedrigste Inflation in der Eurozone verzeichneten Malta mit 0,4 Prozent, Griechenland mit 1,2 Prozent und Portugal mit 1,3 Prozent. Die Länder mit den höchsten Preissteigerungen waren Estland und Litauen mit 5 Prozent. Die Inflationsrate in Deutschland lag bei 3,4 Prozent.
Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig eine Inflation von 2 Prozent im Euroraum an. Ein Eingreifen der EZB, die den Inflationsanstieg als unstetige Entwicklung sieht, ist jedoch nicht zu erwarten. Die EZB behauptet, dass die im Herbst gestiegene Inflation im nächsten Jahr zurückgehen wird, und prognostiziert für 2022 eine Inflation von 1,7 Prozent und für 2023 1,5 Prozent.
dpa,rtr/BK,TY
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